Angehende Notfallsanitäter stellen ihr Können unter Beweis
Die Abschlussklasse der DRK-Rettungsdienstschule Gelnhausen (RDSG) biegt auf die Zielgerade ein: Mit den schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfungen im Februar und März endet die dreijährige Ausbildungszeit der angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter.
In der letzten Schulwoche wartete noch einmal ein Höhepunkt auf die zwölf jungen Frauen und Männer: In der so genannten „Dayshift“-Woche (zu Deutsch: „Tagschicht“-Woche) galt es das Erlernte in unterschiedlichsten Übungsszenarien unter (fast) realen Bedingungen in die Praxis umzusetzen.
Dabei war neben den Fachkenntnissen auch eine Portion schauspielerisches Talent gefragt, denn die Azubis schlüpften abwechselnd in die Rolle von Notfallsanitätern, Rettungssanitätern, Leitstellen-Mitarbeitern, Ersthelfern und Patienten. Der Ausbildungsraum des DRK-Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern wurde kurzerhand in eine improvisierte Trainingsnotaufnahme verwandelt und für den passenden fahrbaren Untersatz mit Rettungswagen sorgten die kooperierenden DRK-Verbände Gelnhausen, Büdingen und Fulda, deren Azubis allesamt die RDSG besuchen.
Vor jedem Einsatz wurden die Teams von ihren Ausbildern mit den wichtigsten Informationen versorgt. Was ist passiert? Welche Symptome zeigt der Patient? Ist er verletzt? Atmet er?
Bei den dargestellten Szenarien wartete eine große Bandbreite möglicher Notfälle auf die Auszubildenden: Vom Herzinfarkt im heimischen Wohnzimmer, über einen Motorradunfall, eine Gallenkolik und einen Beckenbruch bis hin zur Reanimation im Fußballstadion war alles dabei. Unter den wachsamen Augen der Lehrkräfte und Praxisanleiter stellten die Nachwuchsrettungsprofis unter Beweis, was sie in den vergangenen Jahren gelernt haben. Abgebildet wurde dabei der komplette Ablauf, angefangen von der Alarmierung über die Versorgung des Patienten und den Transport bis hin zur Übergabe in der Notaufnahme – die erfolgte an einigen der Übungstage sogar in den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen, wo ein Ärzte- und Pflegeteam im Schockraum bereitstand und so für eine besonders realistische Übungsatmosphäre sorgte.
Nach jedem Einsatz stand anschließend eine ausführliche Feedback-Runde auf dem Programm: Was ist gut gelaufen? Woran muss bis zur Prüfung in wenigen Wochen noch gezielt gearbeitet werden?
Schulleiter Michael Dittmar zeigte sich mit den Leistungen der Notfallsanitäter in spe zufrieden. Sein Dank galt den Lehrkräften und Praxisanleitern für die Vorbereitung und Durchführung der Dayshift-Woche sowie den Kooperationspartnern der Rettungsdienstschule für ihre Unterstützung.