Alle Versprechen wurden eingehalten
Schlüchtern. Die Bauvoranfrage für den geplanten Neubau eines Gebäudes für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Schlüchtern ist seit vorigem Herbst im Behördengang. Den Bescheid, um in die konkrete Planung einsteigen zu können, erwartet DRK-Kreisgeschäftsführer Michael Kronberg „im Grunde jeden Tag“.
An der Schlüchterner Kurfürstenstraße hat der 2016 zum Kreisverband Gelnhausen- Schlüchtern verschmolzene Wohlfahrtsverband im östlichen Main-Kinzig-Kreis ein etwa 7000 Quadratmeter großes Grundstück erworben, auf dem der Neubau entstehen soll. Hierfür sieht der Etat des DRK-Kreisverbands bis zu einer Viertelmillion Euro vor. Für das Hauptgebäude und Nebenanlagen rechnet Kronberg mit einer Investition im einstelligen Millionenbereich, was vor der konkreten Bauplanung aber nur grob bezifferbar sei. Das deutlich größere Bauvorhaben in Gelnhausen habe seinerzeit etwa acht Millionen gekostet – allerdings D-Mark. Sobald ein positiver Bescheid vorliegt, soll die Planungsphase forciert werden. Bei der Vergabe der Arbeiten würden vor allem ortsansässige oder regionale Betriebe zum Zuge gekommen, weshalb auf eine EU-weite Ausschreibung verzichtet werde. Baubeginn ist nach wie vor für das kommende Jahr anvisiert. In dem neuen DRK-Haus sollen die Bergwinkel-Geschäftsstelle des Kreisverbands, der Rettungsdienst, Ortsverein Schlüchtern, das Kleiderlädchen sowie die Aus- und Fortbildungsaktivitäten des Verbands zusammengeführt werden. Zu den fünf Rettungswagen soll in einer neuen Garagenanlage ein Ersatzfahrzeug sowie die fünf Einsatzfahrzeuge des Ortsvereins untergebracht werden. Eine Erweiterung des Fuhrparks werde bei der Bauplanung bereits „mitgedacht“. Die Kosten werde der Kreisverband allein tragen, die Ortsvereine würden hierfür nicht herangezogen, betont Kronberg. Die erste Hauptversammlung des neuen DRK-Kreisverbands liegt inzwischen ein halbes Jahr zurück, wenngleich die zuvor beschlossene Fusion der beiden früheren Altkreisverbände rückwirkend zum 1. Januar 2016 rechtswirksam wurde. Die Praxis stellt sich laut Kronberg nach den ersten Monaten so dar, „als wäre es nie anders gewesen“. Das neue Präsidium mit dem Kreisvorsitzenden Heiner Kauck, Luise Meister und Jürgen Michaelis an der Spitze habe seither schon viermal getagt. Die Verschmelzung habe vor allem im Altkreis Schlüchtern für neuen Schwung gesorgt: „Das ist uns bis jetzt gut gelungen“, erklärt Kronberg durchaus mit Stolz. Manfred Heil kann dies als Chef des DRK-Ortsvereins Steinau nur unterstreichen. Die neue Situation sei „besser als optimal“. Von Seiten des Kreisverbands sei „alles, was versprochen worden ist, eingehalten worden“. Zum Beispiel habe sein Ortsverein sehr preisgünstig ein gebrauchtes Einsatzfahrzeug erhalten, das „wir uns im alten Kreisverband nie hätten leisten können“. Seine Amtskollegin im Ortsverein Schlüchtern, Luise Meister, konstatiert, dass die DRK-Vertreter aus dem Altkreis Schlüchtern in die Fusionsgespräche von Anfang an eingebunden gewesen seien. Für diesen Schritt sei es „höchste Zeit“ gewesen.
Die Stimmung unter den Aktiven empfinde sie inzwischen als regelrecht gelöst und „viel besser als davor“. Ebenso sei bei diesen auch deutlich mehr Engagement spürbar, zumal der Standort Schlüchtern wie vereinbart ausgebaut werde. Im gesamten Kreisverband gibt es laut Kronberg derzeit parallel 19 Erste- Hilfe-Kurse – „so viele wie noch nie“. Neu im Angebot seien Kurse in Sinntal und Steinau. Nach der mit dem DRK-Kreisverband nicht abgestimmten und letztlich satzungsgemäß gescheiterten Fusion der beiden Ortsvereine Hutten und Vollmerz hat es nach Angaben von Kronberg erste klärende Gespräche gegeben. Während mit der DRK-Führung in Hutten ein weiteres Treffen vereinbart werden solle, habe der Ortsverein Vollmerz bereits punktuell eine engere Kooperation mit dem Ortsverein Sinntal begonnen. Die Mitgliederversammlung des DRK Vollmerz am 24. März soll hierzu weitere Entscheidungen treffen.
Text und Bilder: Hanns Szczepanek, erschienen in den Kinzigtal Nachrichten vom 21.03.2017, mit freundlicher Genehmigung der Kinzigtal Nachrichten/Verlag Parzeller, Schlüchtern/Fulda