Erdbeben Pakistan: Rotes Kreuz benötigt 37 Millionen Euro für die ersten Monate
Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung benötigt 37 Millionen Euro, um vier Millionen Menschen, die durch das schwere Erdbeben in Pakistan vom 8. Oktober betroffen sind, drei Monate lang zu versorgen. Dutzende Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften aus aller Welt bringen Soforthilfeeinheiten, darunter ein komplettes Krankenhaus, nach Pakistan. 80 internationale Rotkreuz- und Rothalbmonddelegierte sind als Logistiker, Telekommunikations- , Gesundheits- , Wasser- und Hygieneexperten sowie Fachleute für den Bau von Unterkünften und für Hilfsgüterverteilungen im Erdbebengebiet. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bereitet den Einsatz einer mobilen Gesundheitsstation und einer Trinkwasseraufbreitungsanlage vor.
"In diesem Jahr, in dem eine schreckliche Naturkatastrophe die andere ablöst, zeichnen sich nun die verheerenden Folgen einer weiteren Katastrophe ab: Das Erdbeben im Grenzgebiet zwischen Pakistan, Afghanistan und Indien hat Zehntausende Tote gefordert, Millionen Menschen sind obdachlos. Das wird der größte Einsatz der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung seit der Tsunamikatastrophe Ende letzten Jahres", sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. "Unsere Teams koordinieren ihre Arbeit mit den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen, um die Hilfe schnellstmöglichst zu den Betroffenen zu bringen".
Tausende Menschen sind noch unter Trümmern begraben. Der Pakistanische Rote Halbmond hat über 1.500 freiwillige Helfer in der nordwestlichen Grenzprovinz Pakistans sowie in Kaschmir im Einsatz. Gebraucht werden vor allem Decken, Zelte, Matratzen, Medikamente und Kochutensilien. Rotkreuz- oder Rothalbmondhelfer aus Deutschland, Norwegen, Dänemark, der Türkei, Iran, Japan und den Vereinten Arabischen Emiraten sind bereits in Pakistan eingetroffen. Der Pakistanische Rote Halbmond hat vor Ort zu Blutspenden aufgerufen und um Geldspenden gebeten.
Am 10. Oktober wurden drei LKW-Ladungen Zelte, Lebensmittel, Decken und Medikamente in der Nordwestprovinz Pakistans verteilt. Momentan sind drei medizinische Teams vom Pakistanischen Roten Halbmond auf dem Weg nach Kaschmir. Dort sollen in den nächsten Tagen elf LKW-Ladungen Zelte, Decken, Lebensmittel und Medikamente verteilt werden. "Zelte und Decken für Katastropheneinsätze werden in Pakistan hergestellt. Uns fehlt nur das Geld, um sie zu besorgen," sagt Dr. Rudolf Seiters.
Nachdem in Indien nun entlegene Dörfer erreicht worden sind, ist die Anzahl der Todesopfer auf über 1.000 gestiegen. Das Indische Rote Kreuz hat 20.000 Decken und 1.400 Zelte bereit gestellt. Die lokalen Rotkreuzverbände in Jamu und in Kaschmir haben 1.000 Decken und 500 Pakete mit Küchenutensilien verteilt. 400 Helfer sind in den am schlimmsten betroffenen Ortschaften Poonch, Rajouri, Baramulla und Uri im Einsatz.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat auf der Internetseite www.familylinks.icrc.org eine spezielle Datenbank eingerichtet, mit deren Hilfe Betroffene Kontakt zu Familienmitgliedern und Freunden herstellen können. Sie ist weltweit in englischer Sprache zugänglich. Für weitere Auskünfte steht der DRK-Suchdienst München unter der Telefonnummer 089 – 68 07 730 zur Verfügung.
Um weiter helfen zu können, ist das Rote Kreuz dringend auf Spenden angewiesen.
Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
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Kontonummer 41 41 41
Stichwort: Erdbeben Pakistan
Online-Spenden: www.DRK.de