Eine Delegation des Rettungsdienstes aus der Millionenstadt Hongkong informierte sich beim DRK Kreisverband Gelnhausen über den Rettungsdienst im Main-Kinzig-Kreis. Eine Führung durch die Zentrale Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises rundete den Besuch ab.
Die Zahlen aus dem Rettungsdienst in Hongkong sind beeindruckend: 240 Rettungswagen versorgen täglich die 7,5 Millionen Einwohner der Metropole Hongkong. Unter der Leitung von Senior Ambulance Officer Edwin Cheung Kwok-fung unternahmen die Rettungsdienstler eine Studienreise durch Europa mit den Zielen Warschau, Düsseldorf (Feuerwehr der Stadt Düsseldorf und Mercedes-Benz Werk), Bonn (Firma Miesen – Hersteller von Rettungsdienstfahrzeugen) und Gelnhausen (Rettungsdienst DRK Gelnhausen und Zentrale Leitstelle MKK).
Rettungsdienstleiter Walter Hartwig informierte die Gäste über die Struktur des Rettungswesens in Deutschland, die gesetzlichen Regelungen, Durchführungsverordnungen und die Finanzierung durch die Krankenkassen. Der Rettungsdienstleiter zeigte den Besuchern auch die Fahrzeugflotte in Gelnhausen, darunter auch die neueste Generation Rettungswagen mit moderner Niederflurtechnik. Gemeinsam mit den Gästen besuchte er außerdem die Zentrale Leitstelle. Leitstellendisponent Carsten de Man erläuterte die Arbeit der Zentralen Leitstelle. Die Fachleute aus Hongkong zeigten sich sehr beeindruckt vom Rettungsdienst des DRK Kreisverbands und der Leitstelle des Kreises.
Im Aufbau des Rettungsdienstes in Hongkong und Deutschland gibt es viele Ähnlichkeiten, da Hongkong als Sonderfall in China einen modernen Rettungsdienst nach kanadischem Vorbild aufgebaut hat. Hilfsfristen von zehn Minuten zur Erreichung der Patienten, Disponierungszeit (zwei Minuten) und Ausrückzeiten (eine Minute), wie auch Abfragetechniken der Leitstellen und telefonische Reanimationsanleitung sind nahezu gleich. Ein wesentlicher Unterschied sind allerdings Motorradstaffeln, die bei dem staatlich finanzierten chinesischen Rettungsdienst als Voraushelfer eingesetzt werden, da die Straßen der Metropole nahezu täglich verstopft sind.
Edwin Cheung Kwok-fung und sein Team bedankten sich herzlich bei Walter Hartwig für die Einblicke in das Rettungswesen in Deutschland.