Ölfilmbekämpfung und Wasserrettung auf dem Ahler Stausee
Mit guten Ideen und viel Geschick gegen das Öl im See
Katastrophenschutzzug und DRK-Wasserwacht üben Ölfilmbekämpfung und Wasserrettung auf dem Ahler Stausee
Bad Soden-Salmünster-Ahl (bak). Umweltschutz, Hochwasserschutz, Brandbekämpfung und Wasserrettung standen am vergangenen Wochenende im Mittelpunkt einer gemeinsamen Übung des Katastrophenschutzzuges der Feuerwehr Bad Soden-Salmünster und der DRK-Wasserwacht Birstein am Ahler Stausee. Übungsleiter Marcel Kloberdanz und Ralf Oberschelp von der DRK-Wasserwacht Birstein sowie Frank Widmayr als Zugführer des Katastrophenschutzzuges, Christian Hummel als Wehrführer der ansässigen Wehr aus Ahl und Frank Seidl als dessen Stellvertreter probten gemeinsam mit Feuerwehrmännern aus Ahl, Bad Soden, Mernes und Salmünster.
Angenommen wurde ein Betriebsmittelauslauf, der einen Ölfilm hinterlassen hatte. Der Wind trieb diesen Ölfilm auf dem Stausee stromaufwärts ins Natur- und Wasserschutzgebiet. So machten sich in Höhe des Klärwerks Steinau die zwei Boote der Wasserwacht einsatzklar. Die Feuerwehr mit dem Ahler Tragkraftspritzenfahrzeug, Mannschaftstransportwagen aus Ahl sowie der Gerätewagen Logistik aus Bad Soden und deren Einsatzleitwagen trafen vor Ort war ein.
Zwei Druckschläuche in B-Längen für eine Ölsperre für das Gewässer wurden jeweils dreifach parallel zueinander ausgerollt, wobei die zwei äußeren Schläuche mit Luft gefüllt waren, um im Wasser für den entsprechenden Auftrieb zu sorgen. Der mittlere oder untere Schlauch sollte dafür sorgen, dass die Ölsperre gut im Wasser lag, wodurch der Ölfilm beziehungsweise das mit Ölbindemittel gebundene Betriebsmittel auf dem Gewässer schwimmend gefangen werden konnte. Alle Schläuche waren mit Leinen miteinander verbunden. Im Wasser brachten die Feuerwehrleute ihre Ölsperre zwischen den beiden Booten in Position.
Der Wind, die unterschiedlichen Motorstärken und die jeweiligen Gewichte der beiden Boote machten es den Übungsteilnehmern nicht leicht, eine gleichmäßige und eng auf der Wasseroberfläche aufliegende Ölsperre zwischen sich zu führen. Hindernisse wie Treibholz und Bojen bildeten kleine Herausforderungen. Der Starkregen in der Nacht hatte das Wasser stark mit Treibgut angefüllt und aufgewühlt. Bis zum Bootssteg führten die Übungsteilnehmer ihre Ölsperre und bauten sie dann ab. Im Ernstfall könnte der Ölfilm hier abgeschöpft werden.
Um eine Brandbekämpfung vom Boot aus vorzunehmen, hievten die Feuerwehrleute anschließend eine etwa 180 Kilogramm schwere Tragkraftspitze in das Boot. Noch am Steg bereiteten sie die notwendigen Anschlüsse mit Saugschläuchen und Abgang vor. Denn am gegenüberliegenden Ufer wurde ein Böschungs- und Waldbrand angenommen, der von der Wasserseite hervorragend und unkomplizierter als angenommen bekämpft wurde.
Außerdem galt es, einen Wasserwachtler im Neoprenanzug aus dem Wasser zu bergen. Hierbei kamen verschiedene Wurftechniken mit der Rettungsleine und dem Rettungsring zum Einsatz. Dann ging es um die ganz praktische Frage: Wie zieht man eine zu rettende Person am besten aus dem Wasser, ohne sie zu verletzten?
Zum Abschluss der Übung gab es die Möglichkeit, das Stauwerk bis in den letzten Winkel unterhalb der Staumauer zu besichtigen. Die Reflexion der gemeinsamen Erlebnisse stand anschließend im Feuerwehrhaus in Ahl auf der Tagesordnung. Hier tauschten die Beteiligten bei leckerem frisch Gegrillten ihre Erkenntnisse über die Wasserrettung und die Zusammenarbeit der beiden Hilfsorganisationen aus.
Bild und Text stammen vom Barbara Kruse und wurden am 27.06.2016 in der Gelnhäuser Neuen Zeitung veröffentlicht.